Barbara Fruth erhält Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Bonobo-Forscherin erhält höchste deutsche Auszeichnung für Verdienste um das Gemeinwohl

27. Juni 2025

Barbara Fruth wurde für ihr ökologisches und soziales Engagement mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Auszeichnung in Form des Verdienstkreuzes am Bande würdigt Fruths Arbeit für die gemeinnützige Organisation Bonobo Alive e.V. Die Organisation arbeitet mit Dörfern in der Demokratischen Republik Kongo zusammen, um Bonobos und ihren an Tieren und Pflanzen reichhaltigen Lebensraum nachhaltig zu schützen und lokale Akteure zu unterstützen. Frau Fruth wird die Auszeichnung – das Verdienstkreuz am Bande – am 24. Oktober im Rahmen einer Feierstunde im Konzil von Uli Burchardt, Oberbürgermeister der Stadt Konstanz, überreicht.

Bonobos sind die scheuesten und am wenigsten erforschten Menschenaffen und kommen nur in der Demokratischen Republik Kongo vor. Dort gründeten die Wissenschaftler Barbara Fruth und Gottfried Hohmann im Jahr 2002, in einem entlegenen Gebiet tropischen Tieflandregenwaldes, am Rande des Salonga-Nationalparks, die LuiKotale-Forschungsstation, in der sie seither das Leben der dort wildlebenden Art erforschen. Im Laufe von zwei Jahrzehnten hat sich ihre Arbeit vor Ort zu einer einzigartigen Langzeitstudie entwickelt – dem LuiKotale Bonobo Projekt , einer der wenigen Initiativen weltweit, die das Verhalten und die Ökologie von Bonobos in freier Wildbahn dokumentiert.

Im Rahmen des LuiKotale Bonobo-Projekts gründeten Fruth, Hohmann und fünf weitere Mitstreiter den Verein Bonobo Alive e.V., um die gefährdete Art Bonobo und ihren Lebensraum zu schützen. Im Mittelpunkt der Mission von Bonobo Alive steht die Partnerschaft mit den ländlichen Gemeinden, die sich diesen Wald mit den Bonobos teilen.

„Wenn der Naturschutz von der Gemeinschaft getragen wird, bringt das sowohl soziale als auch ökologische Vorteile“, sagt Barbara Fruth, Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie. „Durch die enge Zusammenarbeit mit den lokalen Dörfern entwickeln wir Lösungen, die sowohl die Menschen mit ihren Bedürfnissen, als auch die Bonobos, die als Galionsfigur eines hochdiversen Ökosystems dienen, berücksichtigen. So gelingt es uns einvernehmlich mit den lokalen Interessensgruppen zum Erhalt dieses einzigartigen Waldes beizutragen und Bonobos zu schützen.“

Bonobo Alive bezieht die lokalen Gemeinden in Patrouillen gegen Wilderei, in das Biomonitoring wildlebender Tiere und in Bildungsprogramme ein und fördert Forschung und Lehre, um zum Schutz der gefährdeten Bonobos und der biologischen Vielfalt vor Ort beizutragen.

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird vom Bundespräsidenten an Personen verliehen, die sich um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Barbara Fruth wird die Auszeichnung – das Verdienstkreuz am Bande – am 24. Oktober 2025 von Uli Burchardt im Konzil in Konstanz überreicht.

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