Anpassungen an ephemere Ressourcen bei Fledermausarten aus den Tropen und der gemäßigten Zone

Anpassungen an ephemere Ressourcen bei Fledermausarten aus den Tropen und der gemäßigten Zone

Wir untersuchen Fledermäuse, die saisonal oder ganzjährlich ephemere Ressourcen fressen, also Ressourcen, welche unvorhersehbar in Zeit und/oder Raum sind. Wir erforschen wie das zu höherer Jagdeffizienz durch soziales Jagen und Informationstransfer führt, um letztendlich zu begreifen, warum diese Arten sozial sind.

Unser Hauptfokus liegt auf Arten, welche morphologisch an das Jagen in offenen Habitaten angepasst sind und schwärmende Insekten jagen, wie beispielsweise die Pallas-Samtfledermaus (Molossus molossus, siehe auch Jacqueline Dettinger), das Große und Kleine Hasenmaul (Noctilio albiventris und N. leporinus, siehe auch Jenna Kohles[), die Große Lanzennase (Phyllostomus hastatus, siehe auch Camila Calderon) oder der in den gemäßigten Zonen vorkommende Große Abendsegler (Nyctalus noctula, siehe auch Lara Keicher).

Wir nutzen verschiedene Methoden, wie beispielsweise vor kurzem entwickelte und miniaturisierte Herzratentransmitter und stabile Isotope zusätzlich zu unterschiedlichen Bewegungs-Tracking Technologien, um die metabolischen Kosten und Vorteile dieser Fledermäuse zu berechnen, welche an das Überleben in energetischen Extremen angepasst sind. Seit 17 Jahren arbeitet die Dechmann Gruppe in Panama, oft in Kollaboration mit Rachel Page und ihrem Labor am Smithsonian Tropical Research Institute, in welchem Frau Dechmann eine assoziierte Mitarbeiterin ist. In den gemäßigten Zonen sind die meisten Fledermäuse saisonal sozial und die führende Hypothese ist, dass die Kosten des sozialen Lebens die Vorteile die meiste Zeit überwiegen, es sei denn bei schwangeren Weibchen, welche durch soziale Thermoregulation in dieser energetisch anspruchsvollen Zeit profitieren. Dennoch werden in ein paar Arten auch Männchenkolonien beobachtet. Diese Männchen leben kurzfristig in sozialen Gruppen zusammen, welche die gleichen ökologischen Nischen besetzen (z.B. die Anpassung an ephemere schwärmende Insekten), genau wie unsere tropischen Arten. Soziales Jagen mit Hilfe von akustischem Informationsaustausch wurde als mutmaßlicher Grund für diese saisonalen Gruppenbildung vermutet. Indem wir unsere Ergebnisse von den tropischen Fledermäuse nutzen, schauen wir auch in den gemäßigten Zonen wie soziales Jagen möglicherweise ein zusätzlicher Antriebsfaktor für Kolonienbildung ist in beiden Geschlechtern des Großen Abendseglers (Nyctalus noctula) und in Männchen der Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus; Kollaboration mit Irek Ruzcynski) ist. Derzeitige Fledermaus-Gruppenmitglieder sind die Doktoranden Lara Keicher, Jenna Kohles und Camila Calderon, Masterstudenten Jacqueline Dettinger und Melina Dietzer und Kooperationspartnern Teague O'Mara and Meg Crofoot.

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