Food Revolution Wochenende

March 16, 2019

Dieses Wochenende beschäftigten wir in uns sehr mit der nachhaltigen Gestaltung unserer Zukunft. Wir diskutierten viel über Klima-Demos und Umweltschutz. Zentrales Thema dieser Tage war jedoch unsere Ernährung heute und morgen. Unser Abendessen am Freitag kam zum großen Teil aus eigenem Anbau. Den Samstag verbrachten wir im Gewerbemuseum Winterthur in der Ausstellung "Food Revolution 5.0". Beim veganen Brunch am Sonntag tauschten wir uns darüber aus. Young Scientist Gunnar hat seine Eindrücke hier niedergeschrieben.

Die Ausstellung "Food Revolution" -für mich erschreckend! 

Ohne dass ich genau wusste was die Ausstellung genau beinhaltet, waren meine Erwartungen auch nicht sehr hoch. Wir hielten uns Stunden in der Ausstellung auf, da sie so skurril und spannend war, sie war also sehr gut!  
Die erste Entwicklung, die uns empfing, auf dem Weg nach oben in die Ausstellung, war ein Huhn mit einer Art VR-Brille. Ich wusste nicht, ob ich wirklich glaube soll, was sich dieser Mensch dort ausgedacht hat.  Das Huhn würde in einer visuellen Welt leben, "draußen" in der Natur mit anderen visuellen Hühnern zusammen. Laufen würde es auf einer Kugel, welche sich dreht, sodass das Huhn immer auf der Stelle laufen würde, sich aber bewegen kann wohin es möchte. So würde, laut dem Entwickler, dem Huhn eine artgerechte Haltung ermöglicht werden können und der Kunde kann sich genau aussuchen welches Huhn er mit welcher "Heimat" gerne essen möchte. Der Hühnerstall in der Zukunft kann fast überall stehen, auch in der Großstadt. Ein Hochhaus mit vielen Stockwerken ist die Vision des Erfinders. 
Den spannendsten Teil der Ausstellung fand ich, war dort, wo noch weitere solcher verrückten Ideen vorgestellt wurden. Was einfach spannend war, wie sich Menschen einfach so Gedanken gemacht haben über die Ernährung in der Zukunft. Manche von den Ideen waren total realitätsfremd andere sehr gut und das machte sie spannend! 
Dort wurde mir erst bewusst was es mit dem Name "Food Revolution" auf sich hat: die Revolution unserer Ernährung, weil diese sich ändern muss, wenn die Bevölkerung weiterhin versorgt werden soll. 
Wenn die natürlichen Ressourcen auf unserem Planeten so knapp werden, dass wir mit Hilfe unserer Spucke Essen für uns züchten müssen, oder die Pflanzen nicht mehr in der Erde wachsen können, sondern in U-Bahn Schächten, weil kein Platz mehr ist, Fleisch durch Algen ersetzt wird, weil tierisches Fleisch zu klimaschädlich ist,  Mehlwürmern ein Hauptnahrungsprodukt werden, oder wir mit unserer Energie Fleisch an unserm Körper züchten und dann essen... -- dann ist die Menschheit an einem Punkt angekommen, an dem sie feststellen muss, dass die Natur sie loswerden will. 
Der Mensch ist ein Wesen der Jahrtausende lang im Einklang mit der Natur gelebt hat. Als er sesshaft wurde hat er Tiere domestiziert und Planzen gezüchtet. So konnte er immer bequemer werden und sich auf andere Dinge konzentrieren. Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft ist die gesamte Weltbevölkerung von der Natur einen großen Schritt weggegangen. Es wurden immer mehr Menschen und alle brauchen etwas zu essen. Biologisch wird das zu einem Kollaps führen. In der Natur kommt es immer wieder vor, dass eine Art sich übermäßig ausbreitet und irgendwann kommt es zu dem Punkt, dass keine Nahrung mehr vorhanden ist und der Bestand wird in kurzer Zeit auf ein Minimum reduziert. Der Mensch ist aber kein Tier dass sich dem beugen wird und entwickelt neue Möglichkeiten um diesem Problem aus dem Weg zu gehen. 
 Doch unser Planet ist begrenzt und so kamen diese Gedanken von Künstlern und Wissenschaftlern, welche das Problem lösen wollen. 
Diese Gedanken beschäftigen mich seit der Ausstellung und ich frage mich wie mein Beitrag dazu sein kann, dass ich später einmal meinen Kindern kein künstliches Essen füttern muss, sondern sie immer noch Gemüse aus der Erde essen können, das natürlich und ohne Gentechnik dort wachsen darf. Muss die Nahrung wirklich so verändert werden oder gibt es eine Möglichkeit dafür zu kämpfen dass dies nicht eintreten muss? 

(Text: Gunnar Hartmann, Fotos: Jacob Stierle)

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