Liebe Luise,

das ist eine gute Frage, Luise. Wahrscheinlich schwimmen mehr als eine Milliarde Haie in unseren Ozeanen, obwohl wir keine genaue Zahl haben. Schon vor fast 400 Millionen Jahren, also noch bevor Dinosaurier die Erde bewohnten, durchquerten Haie die Meere der Welt. Von Haien gibt es also ganz schön viele, und sie können sehr unterschiedlich sein. Haie lassen sich in über 500 verschiedene Arten einteilen, von denen zum Beispiel der Zwerg-Laternenhai weniger als 20 Zentimeter groß wird, während andere, wie der Plankton fressende Walhai, um die 18 Meter lang werden können. Haie können bis zu drei Kilometer tief tauchen – das ist in etwa so tief, wie dreißig Fußballfelder lang sind. Haie sind in allen Meeren anzutreffen, wobei manche Arten von ihnen auch vor Süßwasserflüssen keinen Halt machen. Aber keine Angst, hier bei uns im Rhein wurde noch kein Hai gesehen.

Luise (7) aus Allensbach-Kaltbrunn.
Luise (7) aus Allensbach-Kaltbrunn. | Bild: Kipping, Julia

Im Gegensatz zu anderen Fischen gehören Haie zu der Klasse der Knorpelfische. Ihr Skelett besteht aus elastischem Knorpel, und sie besitzen keine Schwimmblase – damit steuern die meisten Fische, ob sie im Wasser nach oben oder nach unten schweben. Stattdessen erreichen Haie ihren Auftrieb durch ihre ölhaltige Leber und ihre Rückenflosse.

Ein weißer Hai.
Ein weißer Hai. | Bild: @byron_dilkes

Und wenn Ihr denkt, dass Haie gefährlich sind, so sind in Wirklichkeit nur vier der über 500 Arten in ernsthafte Angriffe auf Menschen verwickelt. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Hai angegriffen zu werden, ist geringer, als von einem Blitz getroffen zu werden!

So viele Haie es auch gibt, es werden leider immer weniger. Tatsächlich reduzieren sich die Haifischpopulationen trotz ihrer wichtigen Rolle im Ökosystem unserer Meere rapide. Etwa ein Viertel aller Haifischarten ist vom Aussterben bedroht und mehrere Arten sind stark gefährdet. Die größte Bedrohung für Haie ist die Überfischung, aber auch der Klimawandel, die Verschmutzung und die Zerstörung von Lebensräumen.

Die wichtige Frage, die wir uns darum stellen sollten, ist die Frage danach, wie viele Haie gefährdet sind und was wir dagegen unternehmen können. Etwas, das jeder tun kann, um zu helfen, ist, sich zu informieren und seine Freunde darüber aufzuklären, wie wichtig es ist, die Natur um uns herum zu respektieren und zu erhalten. Wir alle müssen über die Folgen unseres Handelns nachdenken! Ein paar praktische Beispiele: Wir können versuchen, unseren täglichen Plastikverbrauch zu reduzieren – denn Plastikmüll landet sehr häufig im Meer – und Fisch aus nachhaltigen Fischereien zu kaufen.

Angela Albi (links) und Inga Petelski erforschen das Verhalten von Tierschwärmen am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie und an ...
Angela Albi (links) und Inga Petelski erforschen das Verhalten von Tierschwärmen am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie und an der Universität Konstanz. | Bild: Angela Albi

Angela Albi und Inga Petelski erforschen das Verhalten von Tierschwärmen am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie und an der Universität Konstanz.

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