Dr. Isabelle Laumer

Postdoktorandin
Max-Planck-Forschungsgruppe Schuppli

Forschungsinteressen

Ich bin Kognitionsbiologin und Primatologin und interessiere mich stark für die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten. Seit mehr als zehn Jahren beschäftige ich mich intensiv mit Menschenaffen und Papageien an verschiedenen Institutionen, darunter der Universität Wien, Österreich, dem Max-Planck-Institut für Anthropologie, Leipzig, der University of California Los Angeles, USA, und dem Max-Planck-Institut für Anthropologie Planck-Institut für Verhaltensbiologie, Konstanz.

Meine Forschung konzentriert sich auf physische Kognition (Werkzeugnutzung und -herstellung, Werkzeuginnovation, Gedächtnis, flexible mehrdimensionale Entscheidungsfindung, Erkundungsverhalten, Selbstmedikation, Problemlöseverhalten und Neugier) und erstreckt sich auf soziale Kognition (Prosozialität, Ungleichheitsaversion, Impulskontrolle, Theory of Mind und die Entwicklung von Humor/spielerischem Necken).

Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich die Fähigkeit von Goffin Kakadus, Impulse zu kontrollieren, in einer angepassten Version des Marshmallow-Tests bei Kindern untersucht. Danach erhielt ich ein Doktorandenstipendium und untersuchte zusammen mit Alice Auersperg, Thomas Bugnyar und Josep Call die kognitiven Fähigkeiten, die der werkzeugbezogenen Problemlösung und Werkzeuginnovation bei Orang-Utans und Goffin-Kakadus zugrunde liegen. Darüber hinaus habe ich in Zusammenarbeit mit Jorg Massen Studien zu Prosozialität und Ungleichheitsaversion durchgeführt.

Anschließend arbeitete ich als Postdoktorandin mit Erica Cartmill am Department of Anthropology der University of California Los Angeles, USA, an einem Projekt über spielerisches Necken und Humor bei den vier Menschenaffenarten unter Einsatz von Verhaltensbeobachtungen, Touchscreen-, Pupillometrie- und Wärmebildtechniken in Zusammenarbeit mit William Hopkins, Federico Rossano, Laura Lewis, Johanna Eckert und Chris Krupenye. Eine der daraus resultierenden Studien ergab, dass alle vier Menschenaffenarten spielerisches Necken zeigen, das in vielerlei Hinsicht mit dem Necken menschlicher Kleinkinder vergleichbar ist, und dass es wahrscheinlich ist, dass unser letzter gemeinsamer Vorfahre bereits ähnliche Formen dieses Verhaltens zeigte.

In meiner aktuellen Postdoktorandenstelle am Max-Planck-Institut in Konstanz untersuche ich das Erkundungsverhalten wilder und in Zoos gehaltener Orang-Utans und das Zusammenspiel zwischen kognitiver Leistung und Neugier bei wilden, in Schutzgebieten und Zoos gehaltenen Orang-Utans und Schimpansen sowie bei Menschen aus verschiedenen Gesellschaften. Das Verständnis, wie Neugier und Kognition interagieren und wie sie sich artenübergreifend entwickeln, wird Aufschluss darüber geben, was während der menschlichen Evolution Neugier geweckt hat.

Eines meiner Interessen gilt auch dem Selbstmedikationsverhalten bei Menschenaffen und wir haben kürzlich bei einem männlichen Sumatra-Orang-Utan die aktive Wundbehandlung mit einer Heilpflanze (Fibraurea tinctoria) entdeckt.


Forschungsgebiete

Kognition und Verhalten bei Menschenaffen und Papageien, Werkzeuggebrauch, Werkzeugherstellung, Innovation, flexible Entscheidungsfindung, Gedächtnis, soziale Kognition, Impulskontrolle, Ungleichheitsaversion, Prosozialität, spielerisches Necken und Evolution des Humors, Theory of Mind, Explorationsverhalten, Zusammenspiel von kognitiver Leistung und Neugier, Selbstmedikation


Vita

CURRENT POSITION:
  • Postdoctoral Researcher at Max Planck Institute of Animal Behavior | 2022 – present, Development & Evolution of Cognition in Great Apes, Supervisor Caroline Schuppli, Project: Great Ape Cognition and Curiosity

PAST ACADEMIC POSITIONS:

  • Postdoctoral Researcher at University of California Los Angeles, U.S. | 2019 – 2022, Department of Anthropology, Social Sciences, UCLA, U.S.; Supervisor Prof. Erica Cartmill, Project: Play, Joy & Humor in Great Apes; Data collection: National Center for Chimpanzee Care, MDACC, University of Texas, Austin, Texas
  • Associate Director, Diverse Intelligence Summer Institute | 2021 
  • PhD Candidate at University of Vienna, Austria | 2013 – 2018, Department of Cognitive Biology, Supervisor Prof. Dr. Thomas Bugnyar, Priv.-Doz. Dr. Alice Auersperg; PhD program funded by a uni:docs fellowship; Data collection for the PhD thesis at the Goffin cockatoo Lab, Messerli Research Institute, Austria
  • University Teaching Fellow, University of Vienna | 2017 – 2018, Department of Cognitive Biology, Lecture and practical course in designing scientific projects, Supervision of scientific projects of eight graduate students from international institutions.
  • Researcher at Max-Planck Institute, Leipzig, Germany | 2015, Department of Comparative Psychology, University of Leipzig, Data collection in great apes for the PhD Thesis, Supervisior Dr. Josep Call
  • Researcher at University of Vienna, Austria| 2014, Department of Cognitive Biology, Messerli Research Institute, Supervisor Prof. Dr. Thomas Bugnyar, Priv.-Doz. Dr. Alice Auersperg

Zur Redakteursansicht